Der Verein für progressive Kultur-Entwicklung im Peiner Land hat sich große Ziele gesetzt: mit künstlerischen Interventionen und partizipativen Projekten das Leben jenseits der großen Städte lebens- und liebenswerter zu gestalten. Was mit einer Projektidee begann, ist inzwischen zu einem gut funktionierendem Verein herangewachsen.
In unserem Mi:Talk hat uns der Grafiker Sven Rohde die Idee hinter dem Verein und die ersten umgesetzten Projekte vorgestellt. Für ihn war recht schnell klar, ohne einen Verein wird es schwierig, Politik und Sponsoren für neue Projekte und Ideen auf dem Land zu gewinnen. Mit sechs weiteren engagierten Menschen wurde aus diesem Grund der wow!Club ins Leben gerufen. Die ersten Projekte waren rasch und erfolgreich umgesetzt.
Es passiert viel im Peiner Land
Kulturkiosk Bülten
Was einst der Tante Emma Laden oder die Dorfkneipe geleistet hat, übernimmt im Peiner Land nun der Kulturkiosk Bülten. Er dient als Anlauf- und Kontaktstelle für (sozio)kulturell interessierte Menschen und ist ein Ort für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder kleine Konzerte. Mit seiner quitschgelben Hülle ist der ehemalige Container ein beliebter Treffpunkt geworden. Wer möchte, kann dort ein Kunstloses Brot oder ein Shakesbier genießen. So wird der Kulturkiosk zugleich zur Mini-Gaststätte mit regionalen Köstlichkeiten. Der Kulturkiosk wird sehr gut angenommen, erzählt uns Sven. Dies zeigt, dass Orte zum Austausch auf dem Land ein wichtiger Bestandteil der Kultur und des Dorflebens sind. Die Schließung der kleinen Läden und Gaststätten führte in den vergangenen Jahren immer mehr zum Rückzug der Bewohner in die eigenen vier Wände, obwohl der Wunsch nach Gemeinschaft und Austausch noch immer da ist. Durch einen einfachen Begegnungsort können neue Kontakte geknüpft und der Zusammenhalt gestärkt werden.
Zum Tellerrand Adenstedt
„Aus alt mach neu“ – mit dem Projekt „Zum Tellerrand Adenstedt“ will der Verein eine denkmalgeschützte Gaststätte vor dem Zerfall retten. Und da Gaststätten momentan auf dem Land nicht so angesagt sind, wird einfach ein soziokulturelles Ausflugslokal, ein CoWorking, CoWirting und CoLiving Ort daraus. Die Aus- und Aufräumarbeiten wurden durch ehrenamtliches Engagement gestemmt. Und wie Sven uns verraten hat, ist manchmal Fragen einfach die beste Option. Denn Sperrmüll gab und gibt es viel bei der Aktion. Wer also in der Region lebt und gerade zufällig Sperrmüll angemeldet hat, darf sich gerne beim Verein melden und so unterstützten.
GRAUHOUSE – Peiner Land als Modellregion
Noch steht das Hochofenplateau der ehemaligen Ilseder Hütte leer. Doch das könnte sich in den nächsten Jahren ändern. Geplant ist, das Peiner Land zur Modellregion, zum Forschungsobjekt, zur Wahlheimat, zur Arbeits- und Ausstellungsfläche für Menschen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft zu machen. Die Gespräche hierfür laufen bereits. Platz wäre jedenfalls genug. Nun braucht es Menschen, die an die Vision glauben und diese mit umsetzen möchten.
Konzert in Ilsede
Besonders das Konzert mit dem Staatsorchester in Ilsede ist uns in Erinnerung geblieben. Der Verein hat es geschafft, vor der imposanten Kulisse des denkmalgeschützten Kugelwasserturms auf dem Hüttengelände, ein Picknick-Konzert zu veranstalten. Dank der Kooperation mit der Braunschweigischen Landschaft und der Gemeinde Ilsede konnten im August 2022 mehrere Tausend Besucher kostenlos den Klängen des Orchesters lauschen.
DODO – der Dorfromantische Donnerstag
Wer jetzt mehr über den Verein erfahren möchte und sich mit anderen Kreativen vernetzen will, der ist zum Dodo eingeladen. An jedem letzten Donnerstag des Monats sind alle Interessierten eingeladen, sich in Ilsede am Kulturkios Bülten zu treffen und auszutauschen. Mit einer ausgefüllten Stempelkarte gibt es zum Jahresende auch eine Überraschung.
Ihr wollt euch über den Verein informieren? Dann klickt euch zur Website des wow!Club.
