ES GIBT VIEL ZU TUN!
Wichtig dafür ist die Stärkung der Rahmenbedingungen der KKW, sowie die Vernetzung mit anderen Branchen. Um das umzusetzen, sind sowohl Land und Kammern, als auch Wirtschaftsförderer der Landkreise und kreisfreien Städte gefordert.
Um notwendige Infrastrukturen aufzubauen, die der Branche in puncto Flexibilität und Vernetzung gerecht werden, müssen relevante Akteur*innen aktiviert und miteinander vernetzt werden. Maßnahmen hierfür können Co-Working-Spaces, Inkubatoren, Werkstatt- oder Lab-Formate. Auch wenn solche Formate zum Bedarf der Branche gehören, so werden sie gerade im ländlichen Raum wenig nachgefragt. Es fehlen jenseits kreativer Wachstumskerne Communities und Netzwerke. Entsprechend sollte hier die Bildung von Communities durch entsprechende Veranstaltungsformate (Workshops, Konferenzen, Wettbewerbe etc.) unterstützt werden.
Die Einrichtung offener Kooperations- und Kollaborationsformate sollte mit wissenschaftlicher Begleitung aufgesetzt werden. Damit können Best-Practice-Beispiele zu identifiziert und transferiert werden und so auf andere Bereiche oder Regionen übertragbar werden. Wichtig kann hierbei die Einbindung von lokalen Hochschulen und dem dort vorhandenen Innovationspotenzial sein.
Um die KKW und ihre Netzwerke besser zu verstehen und sichtbar machen zu können, muss sich auch die Datenlage diesbezüglich verbessern. Dadurch können mögliche Anknüpfungspunkte auf der Suche nach geeigneten Förderangeboten identifiziert werden.
Bei dieser Betrachtung der Kulturschaffenden und Kreativen sollte sich nicht nur auf die festgelegte Branchendefinition der Wirtschaftsministerkonferenz beschränkt werden. Die politische Handlungsebene ist etztlich eine ressortübergreifende. Das gesamte kulturelle Umfeld einer Stadt oder Region ist ein wichtiger Standortfaktor bzgl. der Ansiedlung von Unternehmen. Demnach ist die Förderung von Kultur immer auch Wirtschaftsförderung. Vor diesem Hintergrund erscheinen gemeinsame und ressortübergreifende Veranstaltungsformate, Förderprogramme und Inkubatoren umso wichtiger.
Die KKW gilt außerdem als Innovationstreiber des digitalen Wandels. Der Einsatz innovativer, digitaler Technologien zur standortunabhängigen Kooperation mit Externen ist unabdingbar. Durch die bereits vorhandenen innovativen Geschäftsmodelle verfügt die KKW über einen Kompetenzvorsprung, der als cross-sektoraler Innovationstreiber fungieren kann. Der flächendeckende Ausbau der digitalen Infrastruktur ist hierbei eine zwingende Voraussetzung, um Unternehmen anzusiedeln bzw. zu halten und somit ein zentraler Wettbewerbsfaktor.
In Bezug auf Digitalisierung sollten insbesondere kleine Unternehmen der KKW nicht aus dem Blick verloren werden. Besonders ist in dieser Branche eine große Heterogenität der Unternehmen, also sehr viele kleine bis mittlere Unternehmen und tausende selbstständige Einzelunternehmen. Um außerdem „keine Potenziale brach liegen zu lassen“ sollten alle Fördermaßnahmen auf ihre Gendersensibilität hin überprüft werden. Sie sollen niemanden ausschließen.
Letztlich empfiehlt der Monitoringbericht die Initiierung einer branchenübergreifenden Wertschöpfungsverflechtung durch Cross Innovation. Eine solche branchenübergreifende Verknüpfung mit der KKW kann Innovationsprozesse, Kreativpotenzial und neue Wertschöpfungsketten entstehen lassen.
Ein Kompetenzzetrum für Niedersachsen?!
Ausgangspunkt dieser Ansätze könnte ein öffentlich gefördertes, landesweites Kompetenzzentrum der KKW sein. Dieses wäre in der Lage, die Heterogenität und Dezentralität der Branche zu berücksichtigen und Aktivitäten und Kommunikation zu kanalisieren und steuern.
Eine solche Einrichtung eines Kompetenzzentrums ist auch der langfristige Plan des VNKK. Während in anderen Bundesländern bereits solche Strukturen geschaffen wurden, müssen wir uns diese hier erst selbst aufbauen.
Wer den ganzen Monitoring-Bericht lesen möchte, findet ihn hier.