Plädoyer für eine starke Kulturstatistik

Die Kulturpolitische Gesellschaft will die Rolle der Kulturstatistik in Deutschland als Basis konzeptbasierter Kulturpolitik stärken.

Warum eine Kulturstatistik?

Die Kulturpolitische Gesellschaft e.V. setzt sich seit 1976 als eine bundesweite Vereinigung von über 1.500 kulturpolitischen Akteur*innen und an Kulturpolitik interessierten Menschen für die Entwicklung und Qualifizierung der Kulturpolitikforschung und -statistik ein. Verankert ist diese Aufgabe seit 1996 in ihrem Institut für Kulturpolitik, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird.

Die Vorteile einer Kulturstatistik liegen klar auf der Hand: Sie sorgt für Transparenz (Informationsinstrument), ermöglicht die Darstellung von Entwicklung (Analyse- und Reflexionsinstrument), ist von grundlegender Bedeutung für kulturpolitische Diskussionen (Diskursinstrument) und bildet vor allem die Basis für kulturpolitische Steuerungen (Governance).

Dennoch wird der Kulturstatistik in Deutschland noch immer ein geringer Stellenwert eingeräumt – vor allem im direkten Vergleich mit anderen Ressorts wie Bildung und Wirtschaft oder beim Vergleich mit anderen europäischen Ländern. Und: Ende 2022 die Projektförderung für den »Aufbau einer bundeseinheitlichen Kulturstatistik« und »Bundesweite Kulturstatistik« aus. 

Gemeinsam dafür

Der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft, Dr. Tobias J. Knoblich, erklärte dazu: »Kulturpolitik braucht Kulturstatistik als Basis ihrer konzeptionellen Entwicklung und zukünftigen Ausgestaltung. Sie inhaltlich und methodisch weiterzuentwickeln sowie strukturell und finanziell abzusichern, war und ist auch unser Ziel als Kulturpolitische Gesellschaft. Dieses Ziel voranzubringen, kann nur gemeinsam und in Kooperation gelingen – mit Akteur*innen aus Kulturpolitik von Bund, Ländern und Kommunen, den Kulturverbänden sowie den datenproduzierenden, -vermittelnden und -nutzenden Akteur*innen aus Forschung, Aus- und Weiterbildung und der kulturellen Praxis. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um diesen weiteren Schritt in der Kulturpolitikentwicklung zu gehen.«

Daher ruft der Kulturpolitische Gesellschaft e.V. dazu auf, die Forderungen aus dem Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages »Kultur in Deutschland« einzulösen. Dieser hat bereits vor 15 Jahren darauf hingewiesen, dass statistische Daten zum kulturellen Leben eine unverzichtbare Grundlage für kulturpolitische Entscheidungen sein sollten. 

Weitere Infos zum Thema sind auf der Seite des Kulturpolitische Gesellschaft e.V. zu finden. 

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